Die dunkle Seite des saisonalen Gemüses

Genauso hat es ein Freund von mir vor einigen Tagen genannt und er hat Recht! Du pflanzt an und hegst und pflegst um dann von einem auf den nächsten Tag mit tsunaminösen Mengen an Gemüse (oder Obst) zugeschüttet zu werden.

Das ganze Jahr denkst Du „… ach, wenn erst wieder Kürbis-Zeit ist … :-)“ und plötzlich kommen sie aus alles Ecken und Enden gewachsen und gesprossen. Nachts wachsen sie bis an Deine Balkontür, wäre die offen vielleicht sogar bis ins Wohnzimmer. Mehr als Du essen und fast schon mehr als Du verschenken kannst!

Und mal ganz ehrlich: wenn ich das Wort EINKOCHEN höre schießen mir sofort Bilder in den Kopf! Zum Beispiel der Keller meiner Großtante Hedwig (Gott hab sie selig). Die alte Dame starb und hinterließ einen Kellerraum mit Eingemachtem das mengenmäßig gereicht hätte um die komplette Sahelzone einen Monat mit Kürbis süß-sauer und Schattenmorellen durchzufüttern. Da konnte man nicht nur sehen was letztes und vorletztes Gartenjahr so los war, man konnte das in Zeiträumen von Jahrzehnten eruieren. Und wer will das schon! Eingelegtes wird ja durch jahre-/jahrzehntelanges Aufbewahren nicht besser. Außerdem sieht es ab einer gewissen Zeit unapetittlich aus. Eher so nach Horrorkabinett, nach Gunther von Hagen stellt aus oder ich weiß was Du im Sommer 1999 eingemacht hast, …

Und nun? Tja,  ich habe die nächsten Tage viel vor und fahre am Sonntag in Urlaub! Soweit so gut! … Und natürlich hängen jetzt die Tomatensträuche (die sich lange Zeit erfolgreich gegen jegliche Farbe die nicht grün ist wehrten) voll mit kiloweise roten Paradeisern.

Deshalb musste ich heute mal kurzerhand Tomatensoße einkochen! Lecker! Ich liebe Pasta mit Tomatensoße. Deshalb werden die Gläser mit Sicherheit nicht bei mir Überwintern, geschweige denn den nächsten Jahreswechsel überleben. 🙂

… und verschenkt wird auch keins! 😉

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spätes (Tomaten)-Glück

Nachdem ich vor fast 2 Wochen die Tomatenstöcke eines Großteils ihres Grünzeugs beraubt habe schien ja nochmal ein paar Tage richtig schön die warme Spätsommersonne auf die Pflanzen. Jetzt hab ich sooo viele Rote auf einen Schlag, dass ich ernsthaft überlegen muss was ich damit mache. Jeden Abend Tomatenbrot ist irgendwann auch nicht mehr schön.

Vorschläge?

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Mangoldquiche und Feldsalat mit Himbeerbalsamico-Dressing

Ich finde ja Mangold (vor allem der mit dem roten Strunk) ist das schönste Gemüse, das es gibt. Es wächst und gedeiht auch auf unserem Acker ganz gut. Heute habe ich also versucht was daraus zu kochen und bin hocherfreut. Es wurde eine Mangoldquiche mit Schafskäse dazu gab es Feldsalat mit Himbeer-Essig. Lecker!

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Quiche:

1 Blätterteig aus dem Kühlregal

Mangold (kleingeschnitten)

1 Pck Schafskäse

3 Eier

150 ml Milch oder Sahne

Salz, Pfeffer, Muskat, Paprika, 1 Zehe Knoblauch

bei 220°C ca 60min backen

PS: Nächstes mal denke ich daran ein paar Pinienkerne reinzuwerfen!

Gemüseselbstversorgung – Gartenguerilla

Die letzten 2 Tage habe ich am Beet nochmal richtig Gas gegeben! Nachdem es einige Zeit geregnet hat ist die Erde jetzt nicht mehr steinhart und lässt sich besser bearbeiten. Ich habe Unkraut und Verwelktes entfernt. Ebenso den geschossenen Radieschen-Wald (gut zu wissen, Radieschen blühen total schön!). Leider sind unsere Spitzkohl-Köpfe dem Feldhasen (er wird verdächtigt solange es keinen anderen potentiell Schuldigen gibt) zum Opfer gefallen. Sie wurden angenagt (alle 3!!!) und fingen an zu gammeln. Ärgerlich! Ebenso wurden die Mairübchen entfernt. Die letzten die ich geerntet habe waren schon sehr holzig. Die geschossenen Broccoli kann keiner mehr essen, sie wurden allerdings stehen gelassen weil sie schön blühen und insektenmäßig dort die Hölle los ist. Bienen stehen total auf Broccoli-Blüten! Gut zu wissen. Quasi der place to bee! 😉

Neu hinzu kamen ein paar Salate (hoffentlich mag die Meister Lampe nicht) und ein paar Pastinaken (auch wenn es dafür schon zu spät ist). Die Tomaten sind im Freiland nicht eingegangen (trotz reichlich Regen) sind aber auch nicht großartig gewachsen. Die Früchte schmecken super.

Unsere einzige Maisstaude ist auch gekappt. Haben Feldhasen Messer? Oder fiel die einem Schamanen-Brauch zum Opfer?

Der Blumenkohl sieht super aus und scheint sich in direkter Nachbarschaft zur Zucchini recht wohl zu fühlen und die Kürbisse wachsen auch gut.  Rote Beete sind die letzten jetzt geerntet. Oli kocht sie heute ein – ich freu mich aufs Probieren und bin gespannt.

Unser Beet ist deutlich das Gepflegteste und Bestgenutzte von allen. Ich bin überrascht, dass andere der Natur auf ihrem Acker freien Lauf lassen und vor allem, dass sie ihre Früchte nicht ernten. Da stehen teils immernoch Kohlrabi rum und wachsen / holzen vor sich hin. Ich begreife nicht ganz, was andere Menschen antreibt sich so ein Beet zuzulegen. Ich habe bei meinen Beet-Besuchen auch selten andere Leute zu Gesicht bekommen (was allerdings auch an meinen Zeiten liegen mag – hier sind Schichtdienstler ganz klar im Vorteil). Somit haben sich auch leider keine Gespräche ergeben.

Wir haben einen kleinen Weg auf dem Beet eingebaut, damit man bis ganz nach hinten laufen kann ohne ständig über was drüber steigen zu müssen. Er ist natürlich nicht schnurgerade wie eine Garten-Autobahn sondern verschlungen und verzickzackt wie sich das für echte Anarchisten und Guerilleros gehört. 🙂

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„Vom Kalebassen-Monster“ oder „Das Gemüse für die Großfamilie“

Nachhaltig beeindruckt hat mich heute der Blick unter die Kalebassen-Kürbis-Blätter. Vor ein paar Tagen hatte ich schon gesehen, dass da Schlangengurken-ähnliche Gebilde entstehen und habe mir vorgenommen mal im Internet zu recherchieren was man mit der Frucht anfängt.

Heute war ich am Beet und habe ein paar Zucchini und die ersten 2 roten Tomaten geerntet. Bei genauerer Betrachtung war ich doch recht erstaunt, was aus dem Kalebassen-Ding geworden ist. Nicht nur, dass die Pflanze einen Platz von mehr als 2 Quadratmetern beansprucht (die Hokkaido-Pflanzen hingegen eher einen knappen) sondern unter dem Blätterdach wuchsen Früchte von nicht-geahnten Dimensionen heran. Die Kürbisse sind etwa 100cm lang, gebogen, hellgrün und  2 – 2,5 kg schwer. Da werden auf jeden Fall einige Leute von satt.

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Hat mich sofort an dieses Zauberbohnen Märchen denken lassen. 🙂 Was mir meine Kalebasse wohl zaubert? Hoffentlich ein schmackhaftes Gericht.

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Gemüsebratlinge aus eigener Ernte

Rote Beete und Möhren machen sich zusammen unheimlich gut. Optisch ein Highlight, geschmacklich nicht minder. Gemüsebratlinge wollte ich heute daraus machen … und aus meiner Küche ein Schlachtfeld! Mission erfüllt!

Zuerst habe ich das Gemüse mit dem Finecut von Fissler kleingehobelt. Der eignet sich ganz prima dafür, man mindert das Ausmaß der Sauerei und es gibt keine gehobelten Fingernägel oder Finger mehr. Mit zwei Eiern und etwas Paniermehl den Teig vermengt und dann in der Pfanne gebraten.  Dazu gibts selbstgemachtes Kartoffel-Rübchen-Pü und etwas Schmand. Lecker!

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Undokumentiert sollen hier die Versuche bleiben, die aufgrund verminderter Adhäsion den Namen „Bratling“ nicht verdienen, müsste man sie benennen kämen wohl eher „Häufling“ oder „Misgeschick“ in Frage.  Auch die Zeit, die ich nun brauchen werde um die Küche zu reseten wird sicher nicht gestoppt werden! Und von der Blase an meinem linken Daumen (Daumen gegen heißes Öl) gibt es auch keine Fotodokumentation. 🙂

Erntekörbchen 4.2

Ein weiterer Beeteinsatz heute hat mir einen Korb mit tollem Gemüse beschert. Es gibt Rote Beete, Radieschen, die ersten 2 Kürbisse und Möhren. Jetzt will gut überlegt sein, was damit angestellt wird. Bin noch unschlüssig.

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Dann wieder die Gedanken ob sich das Beet lohnt oder nicht. Ich bin inzwischen davon überzeugt, dies nächstes Jahr SO auf keinen Fall nochmal zu machen. Der Wassertank war heute schon wieder leer und es kostet einfach ne Menge Zeit und Geduld dem Landwirt immer wieder hinterherzulaufen und nach Wasser zu fragen. Gerade wenn es sehr heiß ist und man täglich hinfahren muss ist es nicht zu unterschätzen, dass ich 15 – 20 min in Kauf nehmen muss bis ich Wasser habe. Dann ist aber auch noch nicht gegossen,  ich muss mit 2 Gießkannen (sprich 20kg) das 20 meter lange Beet runterlaufen um von unten mit dem Gießen zu beginnen. Der Landwirt macht es sich einfacher und benutzt einen Sprenger. Es ist eine interessante Erfahrung so viele verschiedene Sorten Gemüse wachsen zu sehen, aber es ist sicher nicht ertragsoptimiert! Ich mag keine Schwarzwurzeln und auch keine Erbsen. Den Spitzkohl haben wir „verfüttert“, bzw ein Tier hat sich daran vergriffen und die Ernte vernichtet. Dafür gab es von Pflanzen die ich sehr gern esse eben nur eine Reihe, sprich eine sehr überschaubare Anzahl von Kohlrabis. Der Salat war sehr üppig und wir konnten gar nicht alles essen. Zucchinis, Kürbisse und Radieschen haben wir selbst gesät. Sonst wären diese Reihen jetzt leer.

Und nicht zu verachten der Weg dahin. Ich bin die Einzige von uns Dreien, die es auch mit dem Fahrrad bewältigen könnte, das muss dann aber auch eingeplant werden, da ich für die 8km einfache Strecke meine Zeit brauche. Da kann man nicht mal eben vor dem Dienst schnell zum Gießen fahren.

Fazit: es kostet sehr viel Zeit und der Ertrag ist mäßig. Es macht sehr viel Spaß am Beet zu Werkeln, aber vielleicht gibt es auch andere Hobbies, bei denen man mehr von hat.  Schade!

„Ich wollt ich wär ein Huhn …“

„… ich hätt nicht viel zu tun, …“!

Morgens um 7:00 ist die Welt noch in Ordnung. Zumindest auf dem Land. Wenn gerade die Sonne aufgeht, die Hühner schon scharren und alles noch friedlich und entspannt ist.

Zu (nahezu nachtschlafener) Zeit habe ich mich heute mrg auf den Weg zum Saisonbeet gemacht um zu Wässern, damit bei hochsommerlichen Temperaturen nicht die Ernte verdorrt. Außer ein paar Pferden und einem Huhn ist mir niemand begegnet.

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Beetfreuden 3.2

Kurz vorm Gewitter war ich heute nochmal an unserem Saisonbeet um nach dem rechten zu schauen und für das Abendessen zu ernten. Der Himmel sah phantastisch aus. Die Gegend wunderschön wie immer. Der schöne schöne Odenwald!

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Das Beet sieht dank guter Pflege toll aus. Salat gibt es immernoch, die Zucchinis wachsen und gedeihen, die Hokkaido-Kürbisse sind so groß wie kleine Orangen. Die Früchte des Kalebassenkürbis sind allerdings noch nicht mal so groß wie mein kleiner Finger. Komische Gewächse. Die Artischocken sehen nicht so aus als wollten sie irgendwann Früchte tragen, aber die ess ich eh nicht gern. 🙂

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Eine der Kartoffelpflanzen ist leider eingegangen. Kartoffelkäfer habe ich keine entdecken können. Ich kenne das noch aus Kindertagen, mit meiner Oma klaubte ich die gestreiften Käfer von den Pflanzen, damit sie nicht alles zerfressen. Was genau mit ihnen geschah kann ich gar nicht sagen. Bestimmt hat Oma sie in die Tierhandlung gebracht, wo sie dann an einen liebevollen schönen Ort weitervermittelt wurden.  😉

Die ersten Mairübchen habe ich auch geerntet. Was ich damit machen werde weiß ich noch nicht. Mai- oder Herbstrübchen kannte ich bislang noch nicht. Für Rezept-tips bin ich dankbar.

Dann gings mit einem großen Korb frischen Gemüses nach Hause um 3 min vor Ankunft zu Hause von einem amtlichen Platzregen erwischt zu werden.

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Zucchinibrot

Wie jedes Jahr ist die Zucchini-Ernte ein voller Erfolg. Zum Glück esse ich Zucchini sehr gern.

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Heute habe ich ein Zucchini-Brot gebacken. Die halbe Bauernbrot-Backmischung des Discounters mit dem großen A im Namen + 200g Zucchini + eine handvoll Spinatblätter, die auch verarbeitet werden wollten.

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Das Ganze wie empfohlen verarbeitet und ab in den Ofen. Das Ergebnis war ein leckeres herzhaftes Brot. Es fiel mir schwer, zu warten bis es abgekühlt war.

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Das nächste Ziel wird ein Zucchinikuchen sein.